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Richtig Radeln ohne Reue
Radeln in der freien Natur macht fit und gute Laune.

Richtig Radeln ohne Reue

Nacken, Rücken, Hände schonen

Fahrradfahren macht Spaß und hält fit. Doch gerade bei ungeübten Radlern stellen sich beim Radeln oft Rückenschmerzen und ein steifer Nacken ein. Alles eine Frage der Haltung, meinen Orthopäden der Asklepios-Kliniken und geben Tipps fürs gesunde Radeln.

Gelenkschonendes Fitness-Training

Radfahren wird in Zeiten von Corona-Einschränkungen immer beliebter. Drei von vier Deutschen steigen laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club regelmäßig auf ihr Bike. Kein Wunder, denn neben viel frischer Luft und staufreiem Vorwärtskommen bietet das Radeln einen weiteren großen Vorteil: Das Herz-Kreislauf-System wird trainiert —ohne die Gelenke zu belasten.

Ungeübte büßen Radtouren allerdings oft mit Nacken- oder Rückenschmerzen, eingeschlafenen Händen oder tauben Fingern. Mit diesen Tipps lassen sich diese unangenehmen Folgen vermeiden:

  • Richtig sitzen. Beim Ritt auf dem Drahtesel sollte der Oberkörper leicht nach vorne geneigt sein, der Schwerpunkt über den Pedalen liegen. Achtung, nicht zu weit nach vorn beugen: Dadurch werden Halswirbelsäule und Handgelenke überlastet, es drohen ein steifer Nacken und taube Finger. Wer schon Probleme mit dem Nacken hat, sitzt beim Fahren besser aufrecht statt nach vorne geneigt. Gut geeignet sind dafür klassische Holland-Räder.
  • Optimale Sattelhöhe. Ideal ist ein Winkel von 90° zwischen Armen und Rücken. Dazu muss nicht nur der Lenker, sondern auch der Sattel richtig eingestellt werden. Die Sattelhöhe ist passend, wenn die Ferse bei durchgestrecktem Bein das Pedal berührt und das Knie bei tiefster Pedal-Position leicht gebeugt ist.
  • Unterarm und Hand richtig halten. Hand und Unterarm sind am besten in einer geraden Linie zu halten, damit der im Karpaltunnel von Unterarm zur Hand verlaufende N. medianus nicht eingeengt wird. Bei Missempfindungen oder Kribbeln in den Fingern heißt es: Anhalten und Hände ausschütteln.
  • Niedrige Gänge vorziehen. Je schneller und leichter ein Gang zu treten ist, desto schonender ist das Radfahren für die Knie. Vor allem Radler mit Knieproblemen profitieren vom Radeln in den leichten Gängen. Starke Steigungen belasten die Knie hingegen stark. Wer seine Knie liebt, steigt am Berg besser ab und schiebt.
  • Pause machen. Regelmäßige Pausen mit Entspannungs- und Dehnübungen helfen, Nacken- und Kopfmuskulatur zu lockern und dadurch einem steifen Hals vorzubeugen. Wer viel mit dem Rennrad unterwegs ist, sollte zwischendurch eine aufrechte Haltung einnehmen und den Kopf in den Nacken legen.
  • Langsam anfangen. Vor allem Ungeübte sollten langsam anfangen und die Belastung behutsam steigern. Bei körperlichen Beschwerden ist die Einstellung des Rades zu prüfen. Stellen sich trotz richtiger Haltung immer wieder Probleme wie Nackenschmerzen oder taube Finger ein, ist es Zeit, einen Orthopäden um Rat zu fragen.
  • Schutzhelm aufsetzen. Nicht nur die richtige Sitzposition ist beim Radfahren wichtig — ein passender Helm gehört beim Radfahren immer dazu.

Quelle: obx medizin direkt

| Dr. med. Sonja Kempinski ; Bildrechte: Viennaslide/imago-images.de